Geändert am:
12.04.2021
Autor: Dr. Bertil Kluthe

Autoimmunthyreoiditis Hashimoto
Wertigkeit der Thyreoperoxidase (TPO)-Antikörper in der Diagnostik der Autoimmunthyreoiditis

Bei einer Schilddrüsenuntersuchung, insbesondere beim Verdacht auf eine Autoimmune Thyreopathie (autoimmune Schilddrüsenerkrankung) werden oft mehrere Schilddrüsenantikörper-Titer mitbestimmt (z.B. TPO, TAK, TSI). Bei der Veranlassung von Antikörper-Bestimmung und der Interpretation der Ergebnisse müssen allerdings einige wichtige Sachverhalte berücksichtigt werden, die im Folgenden am Beispiel des TPO-Titers in Merksätzen formuliert sind:

  • Die Häufigkeit (Prävalenz) der Autoimmunthyreoiditis liegt in der Bevölkerung bei ca. 1:1000, das heißt, einer von tausend Menschen ist an einer Autoimmunthyreoiditis erkrankt.
  • Die sogenannte Spezifität (Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der Erkrankung leiden, im Test auch als gesund erkannt werden) eines TPO-Antikörper-Testes liegt bei 95%, das heißt 95% der Testergebnisse sind richtig negativ, 5% allerdings falsch positiv.
  • 5% falsche Werte (falsch positive Ergebnisse) entsprechen also - bei der oben genannten Erkrankungshäufigkeit von 1:1000 - 50 (von 1000) Personen, die fälschlicherweise als krank eingestuft werden.
  • Diesen steht lediglich ein Patient mit einer wirklichen Erkrankung an einer Autoimmunthyreoiditis gegenüber.
  • Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit einem positiven TPO-Test auch wirklich an einer Autoimmunthyreoiditis erkrankt ist, bei unter 2% liegt (1/51 Personen = 1,86%). Der Test ist also nicht besonders aussagekräftig und führt bei vielen gesunden Patienten zu einer falschen Krankheitsdiagnose.
Merke:
Die Fehlinterpretation der Ergebnisse einer Bestimmung von Schilddrüsenantikörpern führt dazu, dass über einen erhöhten TPO-Antikörper gehäuft schilddrüsengesunde Menschen zu Patienten gemacht werden, ganz zu schweigen von den Folgen und Kosten einer unnötigen weiteren Diagnostik oder gar von nicht erforderlichen Therapiemaßnahmen.

Autoimmunthyreoiditis Hashimoto
Wertigkeit der Thyreoperoxidase (TPO)-Antikörper in der Diagnostik der Autoimmunthyreoiditis

Bei einer Schilddrüsenuntersuchung, insbesondere beim Verdacht auf eine Autoimmune Thyreopathie (autoimmune Schilddrüsenerkrankung) werden oft mehrere Schilddrüsenantikörper-Titer mitbestimmt (z.B. TPO, TAK, TSI). Bei der Veranlassung von Antikörper-Bestimmung und der Interpretation der Ergebnisse müssen allerdings einige wichtige Sachverhalte berücksichtigt werden, die im Folgenden am Beispiel des TPO-Titers in Merksätzen formuliert sind:

Die Häufigkeit (Prävalenz) der Autoimmunthyreoiditis liegt in der Bevölkerung bei ca. 1:1000, das heißt, einer von tausend Menschen ist an einer Autoimmunthyreoiditis erkrankt.
Die sogenannte Spezifität (Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der Erkrankung leiden, im Test auch als gesund erkannt werden) eines TPO-Antikörper-Testes liegt bei 95%, das heißt 95% der Testergebnisse sind richtig negativ, 5% allerdings falsch positiv.
5% falsche Werte (falsch positive Ergebnisse) entsprechen also – bei der oben genannten Erkrankungshäufigkeit von 1:1000 – 50 (von 1000) Personen, die fälschlicherweise als krank eingestuft werden.
Diesen steht lediglich ein Patient mit einer wirklichen Erkrankung an einer Autoimmunthyreoiditis gegenüber.
Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit einem positiven TPO-Test auch wirklich an einer Autoimmunthyreoiditis erkrankt ist, bei unter 2% liegt (1/51 Personen = 1,86%). Der Test ist also nicht besonders aussagekräftig und führt bei vielen gesunden Patienten zu einer falschen Krankheitsdiagnose.

Merke:
Die Fehlinterpretation der Ergebnisse einer Bestimmung von Schilddrüsenantikörpern führt dazu, dass über einen erhöhten TPO-Antikörper gehäuft schilddrüsengesunde Menschen zu Patienten gemacht werden, ganz zu schweigen von den Folgen und Kosten einer unnötigen weiteren Diagnostik oder gar von nicht erforderlichen Therapiemaßnahmen.